Ich werde häufig gefragt: Woher bekommst du deine Ideen?
Bei diesem Projekt kann ich das ganz klar sagen:
von dem Künstler Volker Kühn.

In einem Ausstellungsbuch der Galerie Wetzlar, habe ich seine „Kunst im Kasten“ zum ersten Mal gesehen und konnte gar nicht aufhören, mir seine kleinen Szenen aus dem Alltagsleben anzuschauen.

Volker Kühn wurde 1948 in Neuenkirchen geboren und studierte Bildhauerei an der Bremer Hochschule für Gestaltung. Nachdem er mit einigen Radierungen international erfolgreich war, begann er 1986 mit seinen 3-D-Objekten.Viele seiner Objekte könnt ihr auf seiner Internetseite entdecken.

Mal spielt Kühn bei seinen Objektkästen mit klassischen Klischees, mal stellt er ein Sprichwort dar. Häufig geht es um gesellschaftliche Themen oder zwischenmenschliche Beziehungen.

Es macht solchen Spaß, sich seine Materialauswahl anzusehen und das fertige Ensemble im Objektkasten zu bewundern. Beim Betrachten habe ich mir sein Atelier vorgestellt…was muss dieser Mann einen Materialfundus haben!

In einem Buch habe ich ein Foto von Volker Kühn entdeckt. Dort sitz er in seinem Atelier mit vielen Farben, Pinseln, Schubladen und Tüddelkram. Ein Traum für Kreative. Dort würde ich auch gerne mal einen Tag arbeiten…

Besonders gut hat mir sein Objekt: „Den roten Faden gefunden“ gefallen. Nach seiner Idee habe ich einen eigenen Objektkasten zu diesem Thema gestaltet:

Für meine Kunst im Kasten habe ich folgende Materialien verwendet:

  • einen RIBBA Objektrahmen von IKEA, alte Elektrokabel, eine Schleichfigur, Sekundenkleber, Stempel und Stempelkissen, weißen Karton, einen Edding

  Zuerst habe ich die Schleichfigur mit  Edding angemalt, damit sie farblich zu meinem Projekt passt. Das rote Kabel habe ich dann mit Sekundenkleber an die obere Hand der Figur geklebt und diese auf den Innenrahmen geklebt. Die restlichen Kabel habe ich etwas zurecht gebogen und lose in den Rahmen gelegt.

Die Rückwand habe ich aus weißer Pappe ausgeschnitten und bestempelt. Beim Auflegen in den Kasten habe ich festgestellt, dass ich eine Hand der Figur abschneiden muss, damit die Rückwand passt.

Der rote Faden des Lebens ist ja manchmal eine nicht ganz einfache Sache. Manchmal denkt man, man hat ihn entdeckt und stellt dann fest: er war gar nicht rot, sondern blau oder grün und man sucht weiter…

Ich habe DEN roten Faden jedenfalls noch nicht entdeckt und denke, dass ich es auch gar nicht muss! Manchmal merkt man ja erst im Nachhinein, dass der vermeintlich schwarze Faden in Wirklichkeit rot war!

Vielleicht habt ihr auch mal Lust eine Idee von Volker Kühn nachzubauen? Ich werde auf jeden Fall mit meinen Schülern einen Versuch starten und bin gespannt, was dabei herauskommt.

Eure Isabell

6 thoughts on “Kleine Kunstidee No.4”

  1. Die Idee ist so vielseitig. Von der Kunst in den Alltag: wenn sich der Lebensweg verknotet und man am Ende doch unbeschadet aus dem Wirrwar rauskommt. Ganz einfach als Hochzeitsgeschenk – 2 hellrote Kabel münden in ein dunkles Rot und sind als Einheit das Ziel. Karriereleiter mal ganz anders dargestellt. Als Mutmacher, Geschafft-Wegweiser oder Verdeutlichung des Lebensweges….

    Hach, die Ideen gehen schon früh am Montag morgen durch 😀

    Liebe Grüße und hab Dank für den kleinen Floh im Kreativkopf 🙂
    Sandra

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